Wie schon angekündigt, habe ich mich nochmal auf die Suche nach Eisvögel gemacht. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, werde ich recht häufig von Spaziergängern angesprochen, vor allem in letzter Zeit. Vor einiger Zeit empfahl mir dabei jemand ein paar Orte. Einen davon bin ich schon einmal abgelaufen und nun habe ich beim nächsten mein Glück versucht – ohne Erfolg. 

Hier kommt nun ein ganz großes ABER! So gern ich auch endlich mal einen Eisvogel vor die Augen und vor allem vor die Linse bekäme, so sehr freue ich mich über das, was ich stattdessen erlebt habe. Nachdem ich einem erstaunlich zutraulichen Rotkehlchen begegnet bin, einer einer Kohlmeise, die fast bis auf Armlänge heran kam, um mich anzuschreien (vermutlich, um mir klar zu machen, dass der Baum vor dem ich stand und an dem so viele Samen hingen, ihr gehört), habe ich nicht nur einen Rotmilan entdeckt, sondern auch, wie ich vermute, die helle Morphe eines Mäusebussards.

Und das war etwas ganz besonderes, denn: Hinter mir gaben einige Enten plötzlich ein lautes Getöse von sich. Daraufhin flog ein Vogel, von dem ich schnell erkannte, dass es keine Ente sein kann, sondern ein Greifvogel sein muss, genau in meine Richtung. Leider hatte ich ich irgendeinen Systemfehler im Kopf, sodass ich erst auf die Idee kam, die Kamera in meinen Händen zu benutzen, als er schon an mir vorbei geflogen war. Dabei ist er so schön langsam auf mich zu geflogen. Sehr ärgerlich. Und sehr dumm.. Na ja… Später bin ich ihm zum Glück nochmal gebegnet und sah ihn auf einem Baum sitzen. Leider flog er davon, bevor ich ein Foto machen konnte, dafür wurde es dann aber spannend. Er flog recht niedrig über den schmalen weg am Ufer, plötzlich stoppte er in der Luft, machte eine kleine Steilkurve nach links Richtung Boden. Faszinierend mit anzusehen. Ich habe mich dann langsam herangepirscht, weil ich schon davon ausging, dass er etwas gefangen hat. Leider konnte ich ihn nicht sehen, bevor er losgeflogen ist. Als ich an der Stelle ankam, konnte ich aber sehen, dass er einen Vogel gerupft hat und alles voller Federn war.

Im Flug wurde er schon nach wenigen Metern von einigen Krähen attackiert und gaben Alarm, darum dachte ich erst, dass sich der Bussard eine Krähe geholt hat. Krähen sind sehr soziale Tiere, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass sie einem Raubvogel das nicht so einfach durchgehen lassen würden. Auf den Fotos ist aber zu erkennen, dass es sich bei der Beute um eine Taube handelt, also wollten die Krähen ihm wohl nur die Mahlzeit streitig machen.

Ich werde dort nicht das letzte Mal gewesen sein, vielleicht erwische ich ihn nochmal besser.